Renaturierung

Die Schönheit des Gewöhnlichen

Köln, 2025

Immer mehr Städte erkennen die Wichtigkeit von „einfachen Pflanzen“ auf Grünflächen für die biologische Vielfalt im urbanen Raum. Und so werden entlang von innerstädtischen Schnellstraßen, in Parkanlagen – nach genau geplanten Vorgaben – Wildblumen ausgesät, so etwa in Köln, wo auf der großen Wiese eines Parks auf einer Fläche von 3 m x 30 m (kontrolliert) Wildes wuchern darf. Das Grün, das zuvor als „hässliche Unkraut“ galt und weichen musste, ist nun willkommen.

Cecilia Szabó nimmt diese Wildblumenflächen fotografisch genau unter die Lupe.

Dabei geht es ihr nicht um eine wissenschaftlich-sachliche Dokumentation, sondern um das Einfangen des Charakters im jeweiligen Licht, unter Einbeziehung der witterungsbedingten Voraussetzungen.

 

Die künstlerischen Makrofotografien zeigen, was sich im Gestrüpp genau verbirgt, die Ästhetik dieser stacheligen Disteln, unscheinbaren Gräser und Kräuter, die kürzlich noch als Unkraut um eine Daseinsberechtigung rangen.

Die geringe Schärfentiefe ermöglicht mitunter eine nur punktuelle Schärfe, die durch die Bewegung im Wind von der Natur gesetzt wird.

Ist die Beobachtung des Ästhetischen Idealisierung, Abkehr von der Wirklichkeit, Verzückung, Kitsch, angesichts von globalen drängenden Problemen gar ein überflüssiger Zeitvertreib oder das genaue Gegenteil davon, ein genaues Hinsehen?

Ist die Hinwendung zum „Schönen“ eine Auszeit von den andauernden (visuellen) Schreckensmeldungen, die uns täglich über die Medien erreichen?

Und welche Rolle spielt die Natur dabei?

Das Projekt wird in weiteren Großstädten kontinuierlich fortgesetzt.