Game Over. Transformation.
Tanz der Moleküle.
Was ist „Natur“?
Wer ganz spontan auf diese Frage antwortet, meint oft alles Lebendige und Gewachsene, ein Stückchen Realität, die unabhängig von menschlichen und zivilisatorischen Einflüssen einfach wird, ist, vergeht – eine ursprüngliche, wilde, ungestaltete, geradezu urige Natur, die um sich selbst willen einfach existiert.



Dieses Naturverständnis hat wenig mit unserer Zivilisation zu tun, ist eher die Suche nach einer „unberührten“ Natur, wo die Welt noch intakt ist. Natur ist heute durch den Zivilisationsprozess geformt und bearbeitet, in virtuelle Welten transformiert.
Und doch durchwuchert, erobert die Natur den Raum.
Um welches Naturverständnis geht es hier?
Kroatien. Ein altes Haus, ein geheimnisvoller Ort, vielleicht eine ehemalige Bar? Räume, von Menschen verlassen, die die Natur zurückerobert. Wände, Boden und Decken sind von Moos bedeckt und von Ästen durchwoben.
Im Schloss der Tür hängt noch der Schlüssel.
Es ist still, das Sonnenlicht eines heißen Tages scheint draußen grell. Drinnen ist eine seltsame feuchte Stille. Was ist dies für ein Ort, der in seiner ursprünglichen Form nicht mehr existiert und der doch lebendig pulsiert? Wachstum, Tanz der Moleküle – hier entsteht Neues. Transformation. Game Over für das Vergangene.



Die Fotografie-Serie verknüpft Gewachsenes und menschlich Geformtes zu einer ästhetischen Realität zwischen entstehender Mikro-Landschaft und dem Bild innen, dem inneren Bild. Räumliche, materielle, natürlich und von Menschen erschaffene Strukturen begegnen sich, die Verkabelung des Raums und die feinen Äste, die durch die Ritzen der Wand kriechen, bilden eine geradezu skulpturale Einheit.
Das Projekt wird fortgesetzt, neue Tänze der Moleküle an anderen Orten folgen.